Was ist Mantrailing?

Foto F. Nyffenegger

Der Begriff Mantrailing steht in der englischen Sprache für «Man» (Mensch) und Trail (Spur). Der Hund folgt dem Geruch einer bestimmte Person. Ziel ist, diese spezifische Person zu finden oder zumindest Informationen über ihren Verbleib zu erbringen.
Dies ist der grundlegende Unterschied zur Arbeit mit Flächensuchhunden, welche jede, im Suchgebiet befindliche Person anzeigen.

Der Unterschied zum Fährtenhund besteht darin, dass der Mantrailing-Hund mit hoher als auch mit tiefer Nase arbeitet, keine Bodenzerstörung braucht, selbständige Geruchdifferenzierungen vornimmt und dass er den Spurverlauf eigenständig eruiert. Mantrailing-Hunde arbeiten rein mit natürlichen Verhaltensweisen und sind daher länger einsatzfähig.

Der menschliche Körper besteht aus einer riesigen Anzahl individueller Zellen, die laufend absterben und erneuert werden. Beim Absterben werden die Zellen dank biochemischer Prozesse von Bakterien zersetzt und geben Gase frei. So entsteht die menschliche Individualgeruchsspur, der der Hund folgt.

Hunde sind fähig, solch einen individuellen Geruch in «Erinnerung zu behalten» (zu speichern) und ihm – aufgrund ihrer herausragenden Geruchs-Wahrnehmungsfähigkeit – zu folgen, um eine vermisste Person aufzufinden.
Der Mensch besitzt um die 5 Mio Geruchsrezeptoren, während Hunde (je nach Rasse) zwischen 125 und 220 Mio Geruchsrezeptoren haben. Beim Hund dienen 10% des Gehirns und 50% des Inneren seiner Nase einzig und alleine der Geruchsverarbeitung.

Mittels positiv aufgebautem Komponenten-Training nach der Original Kocher-Methode lernt der Hund die Regeln, nach denen gearbeitet wird. Und viel wichtiger: der Mensch lernt, einen Mantrailing-Hund zu führen und zu lesen!

Foto Tina Braun

Nein – einfach und schnell erlernt ist es nicht. Es ist ein aufwändiges Training und erfordert vom Menschen viel Teamgeist, echte Kollegialität und eine gute Kondition (denn das Arbeitstempo bestimmt teilweise der Hund, Beobachtungsgabe und Begeisterungsfähigkeit.

Die Hunde wissen meistens sehr wohl, «wie es geht». Der Mensch muss bereit sein, seinen Hund lesen zu lernen. Es macht sehr viel Spass zuzuschauen, wie die Hunde freudig arbeiten, befriedigt und ausgelastet sind und in kleinen, individuell angepassten Schritten, immer grössere Leistungen vollbringen.
Die Bindung zwischen Hund und Halter wächst und bereichert beide Seiten.

Wir bieten die Ausbildung vom Team Mensch & Hund, Weiterbildungen und wöchentliche Trainings an.

Foto Tina Braun